Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

04.01.2023

Böller und Silvesterraketen faszinieren viele Menschen: die Explosionskraft, die Menschen Hände, Arme und andere Körperglieder wegfetzt.

Der Lärm, der Hunde und andere Tiere verängstigt.

Die Verschwendung, indem sie in Sekunden verglühen und dabei das für sie ausgegebene Geld buchstäblich verbrennen.

Die Sinnlosigkeit, da die bösen Geister, die sie – gemäß ihrem ursprünglichen Zweck – vertreiben sollten, nie existiert haben.

Der Müll, der Ortschaften verunstaltet.

Das Schwarzpulver, das nach dem Anzünden in die Luft ausgestoßen wird und somit die Feinstaubbelastung erhöht.

Die Funken, die Brände verursachen, die wiederum Menschen gefährden sowie die Wohnungen und den Besitz vieler Menschen zerstören.

All das fasziniert viele Menschen; und deswegen ist das Silvesterfeuerwerk zu einer Tradition geworden. Zu Silvester wurden in Berlin Polizisten und Rettungskräfte mit Böllern und Silvesterraketen angegriffen; seitdem fordern mehr Menschen ein Verbot privaten Feuerwerks.

Verbote sind ein komplexes Thema: Zum einen wäre es schön, wenn alle Menschen – von Vernunft und Menschlichkeit geleitet – nur das täten, was das Gemeinwohl auf ethische Weise förderte. Dann bedürfte es auch keiner Verbote.

Zum anderen ist es Realität, dass die Mehrheit der Menschen – von Egoismus und Vorurteilen gelenkt – oft nur das tun, was ihnen auf rücksichtslose Weise Vorteile verschafft. Deswegen bedarf es vieler Verbote.

Seitdem zu Silvester in Berlin Polizisten und Rettungskräfte mit Böllern und Silvesterraketen angegriffen wurden, fordern mehr Menschen ein Verbot privaten Feuerwerks. Andere wenden ein, solch ein Verbot brächte schon deswegen nichts, weil sich diejenigen, die Silvesterfeuerwerk missbrauchen möchten, die Böller und Silvesterraketen dann im Ausland kaufen oder selbst zusammenfriemeln würden.

Die Entscheidung, ob privates Feuerwerk zu Silvester fortan verboten wird oder nicht, obliegt der Bundesregierung. Ein Verbot wird die Bundesregierung gewiss nicht beschließen; denn mit jedem weiteren Verbot unvernünftiges Handelns käme es zu einer Diskussion über ein Arbeitsverbot für die Bundesregierung.

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