Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

24.11.2022

Vor dem WM-Spiel Deutschland gegen Japan haben sich die deutschen Nationalspieler beim Mannschaftsfoto den Mund zugehalten.

Die Quizfrage lautet, was die deutschen Nationalspieler damit zum Ausdruck bringen wollten:

a) „Gegen die FIFA-Entscheidung, dass bei der Fußball-WM in Katar weder die „One-Love“- noch die Regenbogen-Binde getragen werden darf, trauen wir uns nichts zu sagen.“

oder:

b) „Wegen der Leistung, die wir gegen Japan zeigen werden, sind wir jetzt schon sprachlos.“

oder:

c) „Wegen unserer Charakterlosigkeit, deretwegen wir das FIFA-Verbot der „One-Love“- und der Regenbogen-Binde hingenommen haben, ist uns übel.“

Die Tatsache, dass der DFB und die deutsche Nationalmannschaft das FIFA-Verbot der „One-Love“- und der Regenbogen-Binde hingenommen haben, versuchen einige DFB-Spieler mit der Behauptung zu rechtfertigen, Fußball wäre nur ein Sport und nicht politisch.

Gerade diejenigen, die ihre unverhältnismäßig hohen Gehälter ansonsten mit dem Einwand zu rechtfertigen versuchen, Fußball sei nicht nur ein Sport, sondern auch eine Institution für Solidarität und eine gerechtere Welt, behaupten ausgerechnet bei einer Gelegenheit, für Solidarität und eine gerechtere Welt einzustehen, Fußball wäre nur ein Sport und nicht politisch.

Deutschland wäre Rekord-Weltmeister, wenn die deutschen Nationalspieler beim Fußballspielen nur halb so ambitioniert zur Sache gingen wie beim Erfinden von Ausreden.

Wenn sich Nationalspieler nicht für Werte wie Fairness, Loyalität und Respekt einsetzen, dann ist Profifußball oder eine Fußball-WM nicht anderes als der Umstand, dass eine Schar Männer irrational viel Geld dafür bekommt, ein mit Luft gefülltes Leder über eine mit Kreide gezogene Linie zu bugsieren.

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