Rinder muhen, Schafe blöken, AfD-Politiker hetzen – insofern nichts Neues im Teutonenland, in dem die Nordsee mehr Watt hat als alle Geistesblitze des AfD-Vorstands.
Dennoch gilt es, gegen die Hetze der AfD vorzugehen. Schon deswegen, weil diese Hetze verantwortlich dafür ist, dass in Bautzen, Leipzig und bei Wismar Unterkünfte für Ukrainer angezündet wurden. – Und dass Unterkünfte für Ukrainer in Brand gesetzt wurden, ist auch nicht damit zu rechtfertigen, dass viele Menschen wegen der hohen Strompreise derzeit billigere Beleuchtungsalternativen suchen.
Die AfD-Politiker hetzen dagegen, dass die Bundesregierung die Ukraine unterstützt; sie fordern zum Beispiel, die Bundesregierung solle stattdessen den vom Hochwasser betroffenen Menschen im Ahrtal helfen. Zweifellos verdienen die Menschen, die beim Hochwasser im Juli letzten Jahres ihren Besitz verloren haben, jede erdenkliche Unterstützung. Zweifellos ist es jedoch perfide, Menschen in Deutschland aufzuwiegeln, indem man die Unterstützung der vom Krieg betroffenen Ukrainer mit der Unterstützung der vom Hochwasser betroffenen Deutschen in Bezug setzt.
Dass sich ausgerechnet AfD-Politiker als Retter der Hochwasseropfer im Ahrtal aufspielen, ist an Heuchelei kaum zu überbieten, und zwar aus drei Gründen:
Erstens: Die AfD leugnet den Klimawandel, der solche Hochwasserkatastrophen wie im Ahrtal begünstigt. Nur mit Maßnahmen, die die AfD zu durchkreuzen versucht, können Hochwasserkatastrophen fortan verhindert respektive gemindert werden.
Zweitens: Wenn ein Unglück geschieht, dann sind es meist nicht die AfD-Politiker, die den Betroffenen helfen. Die größte Hilfe ließ die AfD Spendengeldern aus der Schweiz zuteilwerden: Diese Spenden haben wegen ihrer Illegalität kein Aufenthaltsrecht in Deutschland; aber die AfD hat diese illegalen Spenden auf ihren Konten aufgenommen und damit bewiesen, dass sie Schwarzgeld nicht wegen vermeintlichen Andersseins verachtet.
Drittens: Die AfD ist gegen eine Vermögenssteuer, mit der auch größere Unterstützung notleidender Menschen finanziert werden könnte. Und wenn es Brauch wäre, dass das Vermögen und die Ressourcen eines Landes nur den jeweils einheimischen Menschen zugutekämen, dann besäße ein rohstoffarmes und auf Importe angewiesenes Land wie Deutschland praktisch nichts – und der Anblick eines nur mit Hundekrawatte bekleideten Gaulands wird den Deutschen hoffentlich erspart bleiben.
Zusammengefasst bedeutet das, dass die AfD weder etwas gegen die Ursache noch etwas für die Lösung der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal unternimmt. Die AfD-Politiker gefallen sich darin, sich einen Heiligenschein aufzusetzen und damit ihren beschränkten, nur bis zur eigenen Nasenspitze reichenden Horizont auszuleuchten.