Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

03.06.2021

Natürlich, Bundesregierung, ist es richtig, Pflegekräfte fortan besser zu bezahlen. Falsch hingegen ist es, diese Lohnerhöhung erneut durch höhere Pflegeversicherungsbeiträge für kinderlose Menschen zu finanzieren.

Auch wenn der Pflegeversicherungsbeitrag dieses Mal nicht allzu sehr steigt und der Solidaritätsgedanke immer gilt, so ist das zugrundeliegende Prinzip dennoch verkehrt.

Viele Menschen sind unfreiwillig kinderlos; und viele Menschen haben aus dem gleichen Grund Kinder wie der ADAC eine Unfallstatistik.

Autofahrer, die bisher noch keinen Unfall hatten, zahlen ja auch keine höheren Kfz-Versicherungsbeiträge als die Autofahrer, denen oft Unfälle passieren.

Eltern haben auch nicht automatisch künftige Beitragszahler in die Welt gesetzt, sondern häufig Lebewesen, die auch fortan die Krankenkassen sehr belasten werden, weil sie wegen des fortwährenden Starrens auf ihr Handy ständig vor Straßenlaternen laufen. 

Wie falsch die Annahme ist, Kinder wären später prinzipiell ein Vorteil für die Staatskasse, zeigt auch ein anderes Beispiel: Der deutsche Staat wäre bis zu 700 Millionen Euro reicher, wenn sich die Eltern des Mautdebakel-Ministers Andreas Scheuer vor dessen Zeugung gesagt hätten: „Ach komm, heute widmen wir uns lieber dem deutschen Fernsehen – dessen Ergebnis macht nur für kurze Zeit fassungslos.“

Menschen, die unfreiwillig keine Kinder haben und zum Beispiel ehrenamtlich bedürftigen Menschen helfen, leisten nicht weniger für diese Gesellschaft als Menschen mit dem Paarungsverhalten von Kaninchen.

Deswegen, Bundesregierung, sollte man keinen Graben zwischen Eltern und Kinderlosen aufreißen. Der tatsächliche Graben in dieser Gesellschaft verläuft zwischen Reichen und Besitzlosen. Und dieses Problem ließe sich mit einer Steuer für Börsenspekulanten und der Wiedereinführung der Vermögenssteuer leicht beseitigen.

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