Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

05.01.2019

Auch wenn man sich als Satiriker natürlich zu den kritikwürdigen Themen äußert, wird man ja wohl auch mal loben dürfen; und deswegen sind nachfolgend mal positive Maßnahmen aufgeführt, die in anderen Ländern beschlossen wurden:

– Norwegen: hat aufgrund der Tatsache, dass zu viele Lebensmittel beim Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums weggeworfen werden, die Lebensmittelkennzeichnung eingeführt „Mindestens haltbar bis, aber nicht schlecht nach“. In anderen Ländern muss man es vielen Menschen leider immer noch bewusst machen, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum das Datum ist, bis zu dem ein Lebensmittel ohne Geschmacks- und Qualitätseinbußen konsumiert werden kann, und nicht das Datum, ab dem ein Lebensmittel als biologischer Kampfstoff gilt.

– Neuseeland: hat Grundrechte für Tiere in die Verfassung aufgenommen. In Deutschland glaubt die Regierung hingegen, es wäre genug für Tiere getan, indem man einem Rindvieh wie Jens Spahn das Amt das Gesundheitsministers überlässt, worauf sich dieser unter anderem abwertend über Abtreibungen und Hartz-IV-Empfänger äußert.

– Griechenland: steht seit letztem Jahr finanziell wieder auf eigenen Beinen und hat sich – und das ist jederzeit die beste Maßnahme – auch von den unberechtigten Vorurteilen nicht unterkriegen lassen (entgegen einem hierzulande verbreiteten Vorurteil hat Deutschland mit der Griechenland-Hilfe dank der Zinsen sogar 2,9 Milliarden Euro Gewinn gemacht). 

– Island: hat angesichts der Tatsache, dass Investmentbanker im Jahr 2008 die Finanzkrise ausgelöst haben, entschieden, dass die im Land ansässigen Banken keine Entschädigungen erhalten, sondern die dort verantwortlichen Investmentbanker Gefängnisstrafen für eine artgerechte Haltung.

– Kanada: hat Milch aus seiner Ernährungspyramide gestrichen. In Deutschland hingegen wird den Menschen immer noch eingeredet, es wäre angeblich gesund respektive sinnvoll, wenn erwachsene Menschen die auf den Ernährungsbedarf von Kuhbabys abgestimmte Muttermilch einer artfremden Spezies trinken.

– Frankreich: hat angesichts der unnötig wachsenden Müllberge Supermärkte gesetzlich dazu verpflichtet, Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum an Hilfsorganisationen zu spenden. In anderen Ländern wie Deutschland versucht man die Müllberge zu verringern, indem Fastfood-Filialen Abfall als Burger verkaufen.

– Schweden: gewährt seinen Bürgern Steuervergünstigungen, wenn sie kaputte Dinge reparieren lassen, anstatt sie neu zu kaufen. Diese Maßnahme reduziert die weltweit immer größer werdenden Müllberge und motiviert die Menschen, sich nicht immer gleich von allem trennen – denn vieles, was nicht mehr neu aussieht und wo manchmal eine Schraube locker sitzt, ist häufig dennoch ein fürs ganze Leben gut brauchbarer Ehepartner.

PS: Die Auswahl erfolgte anhand der lobenswerten Maßnahmen und nicht anhand der Länder. Ich halte nichts davon, dass Menschen nach Nationen unterschieden werden.

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