Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

07.05.2020

Viele Menschen haben derzeit gute Gründe, sich zu wundern: zum Beispiel darüber, dass demnächst wieder Bundesliga-Spiele, aber in absehbarer Zeit noch keine Comedy-Veranstaltungen stattfinden werden – was ungerecht ist, auch wenn die HSV-Spieler mit ihren Torschuss-Versuchen die Zuschauer oft mehr zum Lachen bringen.

Auch darüber, dass wegen des Kontaktverbots Schüler derzeit nicht ihre Lehrer verprügeln und Wiesn-Kellnerinnen kein Isar-Wasser kredenzen dürfen, aber Fußballprofis die Kreuzbänder ihrer Gegenspieler demnächst wieder als Souvenir sammeln können.

Nicht zuletzt darüber, dass Bundesligavereine auch als Arbeitgeber für Angestellte hinter den Kulissen anerkannt sind, nicht aber Theater und Kabaretts – und diese Ungerechtigkeit wird auch nicht dadurch geringer, dass sich nicht alle Fußballprofis mit Blattgold überzogene Steaks leisten können, sondern manche nur Steaks mit einem Überzug aus Seide.

Bleibt die Hoffnung, dass eines Tages auch bisher oft unbeachtete Lebensformen wie Künstler, Krankenpfleger und Kleinunternehmer als systemrelevant gelten – und mit König Fußball und vielen Prominenten nicht nur die am aufgeblasesten.

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