Ihr, republikanische US-Senatoren, droht also Sassnitz, einem beschaulichen Erholungsort mit 9000 Einwohnern auf der Insel Rügen, mit Sanktionen, wenn sich die ansässigen Hafenbetreiber weiterhin an der Fertigstellung der Gaspipeline „Nord Stream 2" beteiligen.
Und das in einem Tonfall, dass man denkt: „Oha – demnächst unterstellen sie Sassnitz den Besitz von Massenvernichtungswaffen ..."
Zu solch einer Einmischung habt Ihr jedoch überhaupt kein Recht. Die von Euch angebotene Alternative zu der kritikwürdigen Gaspipeline besteht ja nicht in der längst überfälligen Nutzung alternativer Energien, sondern in der kritikwürdigen Abnahme Eures Flüssiggases.
Außerdem gebietet es die nationale Souveränität, dass deutsche Urlaubsorte weiterhin nur von deutschen Urlaubern ruiniert werden.
Da Euch die Bedeutung der Souveränität anderer Länder aber so fremd ist wie dem Vfl Osnabrück die Teilnahme an einem Champions-League-Finale, müssen wir Euch Euer Fehlverhalten in einer für Euch verständlichen Weise klarmachen: Wenn US-amerikanische Ortschaften fortan nicht jede Beteiligung an Projekten einstellen, die mit der deutschen Wirtschaft in Konkurrenz stehen, dann werden sie Sanktionen hinnehmen müssen.
Zum Beispiel werden wir Euch Attila Hildmann schicken. Sobald Ihr drei Minuten dessen Geschwafel ertragen musstet, steht Ihr in Arbeitsmontur in Sassnitz und helft eigenhändig bei der Fertigstellung von „Nord Stream 2".