… in einem Punkt haben die AfD-Politiker ja recht: In Deutschland gibt es zu viele Menschen, die nur schlecht Deutsch können, komisch gekleidet sind und zahlreiche Straftaten begehen. Doch so sind halt Nazis.
Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2019 haben Rechtsextremisten deutschlandweit über 8.600 Straftaten begangen, darunter mindestens 363 Gewaltdelikte. Und die Dunkelziffer ist viel höher. Aber man kann die Rechtsextremisten ja auch nicht alle ausweisen. Wegen der Ausweisung verhaltensgestörter Deutscher entstand schon das Dschungelcamp.
Nach Ansicht der AfD gibt es in Deutschland natürlich keine rechtsextremistischen Gewalttaten. Nach Ansicht der AfD gibt es nur viele Unfälle, bei denen Migrantenheime niederbrennen, weil sie ausgerechnet in Ortschaften mit oft umherfliegenden Molotowcocktails gebaut wurden.
Und viele Unfälle, bei denen sich Migranten verletzen, weil sie unvorsichtig aus dem brennenden Haus rennen und sich mehrfach an den Fäusten und Baseballschlägern zu Hilfe eilender Bürger verletzen.
Die AfD-Politiker im Saarland wollten im Frühjahr 2019 mal wieder einen Beweis dafür finden, wie kriminell Migranten angeblich sind. Nachdem die Polizei im Saarland letztes Jahr eine Statistik veröffentlicht hat, wonach die meisten Messerangriffe von Deutschen begangen werden, hat die AfD eine Anfrage gestellt, wie viele dieser Deutschen eine doppelte Staatsbürgerschaft haben und welche Vornamen häufig vorkommen.
Die Antwort auf diese AfD-Anfrage lautet: Von den über 840 tatverdächtigen Deutschen haben nur 14 eine doppelte Staatsbürgerschaft; und die meisten Tatverdächtigen heißen nicht Ali oder Mohammed, sondern Michael, Daniel und Andreas.
Die AfD-Politiker werden die Tatsachen natürlich nicht anerkennen und in Zukunft noch weitere Anfragen stellen, wie zum Beispiel: Sind Michael, Daniel und Andreas nicht eigentlich arabische oder afghanische Namen? Zumindest, wenn man sie umgekehrt liest?
Wurden bei den Straftaten von Migranten auch die Fälle mitgezählt, als die Türken im Jahr 1683 vor Wien standen?
Zählen zu den Opfern von Migranten nicht auch die AfD-Politiker, die vor Wut über den für sie ungünstigen Ausgang ihrer Anfrage den Kopf auf die Tischplatte schlagen und sich somit verletzen?
Und kann die AfD, die für ihre Hetzkampagnen gegen angeblich kriminelle Migranten Geld braucht, sich dafür endlich mal ungestraft illegale Parteispenden aus dem Ausland überweisen lassen?