Viele Menschen beginnen nun in besonderem Maße mit dem Konsum materieller Dinge. Mancher macht zum Beispiel seiner Partnerin zu Weihnachten ein Geschenk, wonach sie sich über eine besondere Halskette freut und ein Elefant fortan mit einem AOK-Gebiss herumlaufen muss.
Jeder Mensch kann gerade die Weihnachtszeit jedoch auch dazu nutzen, um alles auszusortieren, was im Grunde überflüssig ist: die im Kleiderschrank wie Sedimentschichten abgelagerten Kleidungsstücke, Artikel wie Tomatenstrunkentferner und häufig auch … „Hey! Du hast doch gesagt: ‚Bis dass der Tod uns scheidet.'“
Auf materielle Dinge zu verzichten fällt vielen Menschen natürlich schwer. Infolgedessen auf sich selbst reduziert, spüren viele eine Leere, deretwegen der Kauf banaler und nutzloser Dinge eine Art Selbstoptimierung ist.
Konsumverzicht ist jedoch erstrebenswert: Der Carport, worunter der Zweitwagen vieler Familien steht, war mal ein Regenwaldbaum, in dessen Schatten die halbe Fauna ungestört Orgien feierte.
Und seit der zunehmende Plastikmüll die Gewässer verstopft, bekommen immer mehr Buntkarpfen-Weibchen keinen Nachwuchs, weil sie in dem Wirrwarr mit einer Lidl-Tüte schäkern.
Das Fokussieren auf materielle Dinge versperrt zudem die Sicht darauf, was tatsächlich bedeutsam ist. Viele Menschen schwärmen für antike Kostbarkeiten; und im Altersheim bastelt sich Oma einen Enkel aus Zahnstochern.
Menschen sollten damit aufhören, ständig das neueste Produkt zu ergattern, und stattdessen mehr Zeit mit anderen verbringen: nicht nur einmal in zehn Jahren, sondern fortan einmal in fünf Jahren zum Beispiel diejenigen besuchen, denen sie ihre Geburt verdanken – und damit nicht gemeint sind die ohnehin meist nicht mehr existierenden VW-Autositze der Eltern.