Zum Glück, Erwin Rüddel, sagst Du als CDU-Gesundheitsexperte endlich mal die Wahrheit und gibst an dem Nachwuchsmangel in der Pflegebranche den Pflegekräften die Mitschuld, weil diese zu schlecht über ihren Beruf reden. Entgegen einem weitverbreiteten Irrtum ist der Nachwuchsmangel in der Pflegebranche natürlich keine Folge der strapaziösen Arbeitsbedingungen, den überlangen Arbeitszeiten und der viel zu geringen Bezahlung.
Die Tatsache, dass Du, Erwin Rüddel, die Pflegekräfte zudem aufgefordert hast, in Zukunft besser über ihren Beruf zu reden, damit dieser attraktiver werde, zeugt von erhabener Weisheit. Das Problem zum Beispiel, dass weltweit 815 Millionen Menschen jeden Tag fast nichts zu essen haben, lässt sich auch am besten dadurch lösen, dass diese Menschen in Zukunft besser über ihre tägliche Hungersnot reden, damit das Verhungern endlich attraktiver wird.
Und natürlich, Erwin Rüddel, könnte man den Beruf der Pflegekräfte auch dadurch attraktiver machen, indem Du und die anderen Bundestagsabgeordneten den Pflegekräften fortan jede unbezahlte Überstunde sowie jede Wochenend- und Feiertagsschicht abnehmen und zudem die Rahmenbedingungen für eine angemessene Bezahlung der restlichen Arbeitszeit schaffen.