Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

11.07.2020

Wegen der aktuellen Debatte in der CDU um eine Frauenquote sind fünf Dinge richtigzustellen (nachfolgend ein aktualisierter Auszug aus einer meiner Kolumnen, die ich im Jahr 2014 veröffentlicht habe):

1. Eine Frauenquote ist nicht überflüssig. Überflüssig wäre eine Frauenquote nur in einer gerechten Welt, in der Frauen und Männer nicht bloß auf dem Papier, sondern tatsächlich gleichberechtigt sind. Von einer gerechten Welt sind wir aber leider so weit entfernt wie Björn Höcke von einer Hochzeit mit einer Frau aus Ghana.

2. Für die Vergabe von Arbeitsstellen respektive Führungspositionen sollte natürlich die Kompetenz entscheidend sein. Tatsache ist jedoch, dass Frauen immer noch benachteiligt werden, auch wenn sie die gleiche Kompetenz wie die männlichen Bewerber haben. Eine Frauenquote hilft dabei, dass Frauen überhaupt erst mal in die Positionen kommen, in denen sie dann ihre den Männern ebenbürtige Kompetenz beweisen können.

3. Der Einwand, wonach Positionen nur nach Kompetenz vergeben werden sollten, ist auch deswegen scheinheilig, weil die meisten Männer nicht durch ihre Kompetenz in Führungspositionen gelangt sind. Wenn man Führungspositionen nach Kompetenz vergäbe, dann würden Politiker wie Horst Seehofer und Andreas Scheuer an der 0,01-Prozent-Kompetenz-Hürde scheitern.

4. Eine Frauenquote bedeutet – entgegen eines schlichten Weltbilds vieler Menschen – jedoch keinesfalls, dass die Welt dadurch gerecht wäre.

Die Auffassung vieler Männer, wonach Männer für Führungspositionen geeigneter wären als Frauen, ist genauso falsch und vorurteilsbeladen wie die Auffassung vieler Frauen, wonach es in einer von Frauen regierten Welt keine Kriege und Ungerechtigkeiten gäbe.

Nicht jeder Mann ist ein empathieloser Gewalttäter; und nicht jede Frau eine verständnisvolle Seelsorgerin.

Kompetenz und Führungsstärke sind keine spezifisch männlichen Eigenschaften; Empathie und Vernunft keine spezifisch weiblichen Eigenschaften.

Nach Einführung einer Frauenquote wird sich – wie auch derzeit – zeigen, dass Frauen in Führungspositionen genauso oft unfähig sind wie Männer.

Frauen und Männer müssen endlich gleichberechtigt handeln.

5. Es ist höchste Zeit für eine Frauenquote. Als nicht sinnvoll erweist sich die derzeitige Versagerquote.

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