Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

16.11.2018

40 Prozent der Deutschen können sich ein autoritäres Regime vorstellen, unter anderem mit der Begründung, in einer Demokratie werde zu viel geredet, während in einer Diktatur endlich mal jemand durchgreife.

Und das stimmt.

In Deutschland werden sogar große Bauvorhaben wie „Stuttgart 21″ wegen des Vorkommens von Juchtenkäfern hinausgezögert. In China wurden allein für den Bau des Drei-Schluchten-Staudamms am Jangtse Millionen Menschen herrlich unbürokratisch zwangsumgesiedelt.

Auch die Deutschen, die sich ein autoritäres Regime wünschen, könnten in einer Diktatur ruhig mal etwas kritisieren. Ein autoritäres Regime wie zum Beispiel das in Saudi-Arabien, das den regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi töten und dessen Leichnam verschwinden ließ, kann jedes noch so kritische Problem rasch beseitigen.

Das NS-Regime löste zum Beispiel das Problem der Arbeitslosigkeit in Deutschland – auch bis über die Zeit seiner Herrschaft hinaus. In den Jahren nach 1945 hatte praktisch jeder Mensch in Deutschland eine Arbeit als Wiederaufbauhelfer. 

Die AfD-Politiker, derzeit die aussichtsreichsten Anwärter auf ein autoritäres Regime in Deutschland, können sogar schwierige Fälle bewältigen, die es gar nicht gibt. Das von der AfD herbeigeschwindelte Problem, die Kriminalität in Deutschland stiege wegen der Flüchtlinge überproportional, beseitigen die AfD-Politiker, indem sie höchstselbst für eine deutlich steigende Kriminalität Einheimischer sorgen.

Es lebe die Demokratie! Sie hat gegenüber einer Diktatur den Vorteil, dass nicht ein verrückter Dummkopf die Macht innehat – sondern sich alle verrückten Dummköpfe die Regierungsuntätigkeit teilen …

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