Du, Papst Franziskus, wirkst auf viele Menschen wie eine Lichtgestalt, denn im Gegensatz zu Deinem Vorgänger, Papst Benedikt XVI. alias Joseph Ratzinger, machst Du augenscheinlich nicht den Eindruck, als hättest Du gerade einen Ketzer wegen dessen These von einer runden Erde auf der Streckbank auf eine Größe von drei Metern gedehnt.
In den letzten Tagen, einschließlich vorgestern, wurden jedoch auch Deine ewiggestrigen Ansichten offenkundig, als Du unter anderem behauptet hast:
– dass nur Frau und Mann eine Familie sein könnten, womit Du homosexuelle Paare ausschließt
– dass Abtreibungen – deren Legalisierung die Frauen in Deinem Heimatland Argentinien erst letzte Woche mühsam erkämpft haben – Nazi-Methoden gleichkommen
– dass protestantische Ehepartner katholischer Menschen nicht zur Kommunion zugelassen werden dürfen, wofür sich sogar der erzkatholische Münchner Kardinal Reinhard Marx eingesetzt hat
Hoffen wir deswegen, zum ersten Mal, dass es einen Gott gibt, vor dem Du Dich dereinst verantworten musst, und dass Gott:
– eine lesbische Frau ist
– eine lesbische, schwangere Frau, die sich als Opfer einer Vergewaltigung sehnlichst eine Abtreibung wünscht
– eine lesbische, schwangere, protestantische Frau, die gemeinsam mit ihrer katholischen Lebensgefährtin die Kommunion begehen möchte
