Das, was Xavier Naidoo in den letzten Jahren von sich gegeben hat, konnte man zu Recht kritisieren: Es war entsetzlich, unerträglich, menschenverachtend.
Und das betrifft erst mal nur seine Songs.
Hinzu kamen noch seine rassistischen, antisemitischen, homofeindlichen und schwurblerischen Äußerungen.
Nun hat Xavier Naidoo ein Video veröffentlicht, worin er sich einsichtig und reuevoll gibt. Der Schaden, den er als Identifikationsfigur vieler Menschen mit seinen Äußerungen angerichtet hat, ist damit gewiss nicht wiedergutgemacht.
Und es sei dahingestellt, ob Xavier Naidoo tatsächlich einsichtig ist oder ob ihn nur schwindende Beliebtheit und ein damit korrelierender Kontostand zu diesem Video bewegt haben.
Kein dreiminütiges Video beweist seine Einsicht und Reue, sondern angemessene Taten und Worte während seines restlichen Lebens.
Unabhängig vom Fall Xavier Naidoos gilt jedoch, dass man jedem Menschen, der sich – zumindest hypothetisch – zum Besseren wenden könnte, diese hypothetische Chance geben sollte.
Bessert sich ein Mensch, ist viel gewonnen. Wenn eine Gesellschaft einem Menschen diese Chance verwehrt, dann wird sich dieser Mensch keinesfalls bessern. Erst, wenn sich ein Mensch trotz dieser Chance nicht bessert, ist es wieder Zeit für Kritik.