Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

22.04.2023

Wohnungsproblem in Deutschland endlich gelöst: Der Anteil der SUV an den Pkw-Neuzulassungen in Deutschland ist auf 40 Prozent gestiegen. Dadurch besitzen immer mehr Deutsche eine Wohnung.

„Es ist herrlich“, schwärmen viele SUV-Käufer. „Für eine andere Wohnung musste man bisher entweder den Immobilienmakler heiraten oder deren Bewohner heimlich verschwinden lassen; aber nun kann man sich einfach eine neue Wohnung zulegen.“

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Wohnungen werden SUV in großer Menge gebaut. Wohnungsbaugesellschaften wie VW und BMW sorgen geradezu für eine SUV-Schwemme.

Der Preis beträgt bis zu Hunderttausend Euro für einen SUV von zehn Quadratmetern, also bis zu Zehntausend Euro pro Quadratmeter – Kaufen ist eben oft immer noch günstiger als Mieten.

Natürlich kann sich nicht jeder einen SUV leisten. Doch es gibt auch eine Lösung für Menschen mit geringem Einkommen – Fiat Uno ist sozialer Wohnungsbau.

Matthias K., Firmensprecher eines SUV-Herstellers, erklärt weitere Vorteile: „Der Umstand, dass sich Menschen in den SUV wie in einem Panzer fühlen, vermittelt vielen Deutschen ein langersehntes Lebensgefühl.“

SUV-Käufer sind begeistert: „Dadurch, dass man praktisch in der 1. Etage wohnt, wird man auch nicht gestört. Kinder und andere Passanten, die vor diesen Wohnungen herumlaufen, bemerkt man gar nicht …“

Dazu sagt der Firmensprecher Matthias K.: „Dass die SUV-Wohnungen immer größer und massiver werden, gehört zur Unternehmensstrategie. Nur, wenn sich Menschen außerhalb der SUV nicht mehr sicher fühlen, dann sind sie bereit, Geld für solchen Wohnraum auszugeben. Und erst, wenn möglichst viele Menschen eine SUV-Wohnung und damit das gleiche Sicherheitslevel haben, dann kann man ihnen sogar Geld für eine noch größere Sicherheit abknöpfen …“

Die Behauptung, SUV seien ursprünglich nicht zum Wohnen, sondern zum Fahren gebaut worden, widerlegt Matthias K.: „Wenn Menschen Geld ausgäben, um mit den großen, schweren SUV ihre eigene Sicherheit zu erhöhen, wohlwissend, dass sie damit die Sicherheit anderer gefährden würden – das wäre völlig irrsinnig.“

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