Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

22.12.2017

Eines ist es, was auch in Deutschland die meisten Menschen am liebsten tun: sich aufregen. Nur eines tun sie noch lieber: sich völlig unnötig aufregen.

So auch jetzt, da die Regierung Schwedens beschlossen hat, das sogenannte Einverständnis-Gesetz einzuführen. Viele Männer in Deutschland glauben nun, in absehbarer Zeit müssten auch sie sich vor dem Schnackseln zwingend ein Formular mit dem Umfang einer Steuererklärung ausfüllen lassen.

Mitnichten.

Nach dem besagten Einverständnis-Gesetz reicht es aus, wenn die Frau ihre eindeutige Zustimmung auf irgendeine Weise signalisiert, zum Beispiel auch nonverbal.

Um das anschaulicher zu machen: Es bedarf weder einer schriftlichen noch einer mündlichen Zustimmung, wenn eine Frau in dem Aggregatzustand eines tropischen Wirbelsturms vor einem Mann steht und dann über ihn herfällt wie viele deutsche Mallorca-Touristen über ein All-you-can-Buffet.

Oder wenn eine Frau in ihren besten von asiatischen Kinderhänden zusammengeklöppelten Dessous vor einem Mann liegt und ihr schmachtender Blick verrät, dass sie mit ihm sofort das gleiche tun möchte wie mit ihrem letzten Stück Praline.

Nur in dem Fall, dass die Zustimmung der Frau nicht offensichtlich ist, sollten sich Männer deren eindeutiges Einverständnis einholen. Und ja, auch in der Ehe. Viele Ehemänner glauben leider, seit dem „Ja“ ihrer Frau vor dem Standesbeamten könnten sie über ihre Frau genauso verfügen wie über ein Pfund Gehacktes.

Und die Tatsache, dass sich viele Männer unsicher sind, was die eindeutigen Signale einer Frau zum freiwilligen Schnackseln sein könnten, besagt lediglich etwas Schlechtes über diese Männer, deren Probleme offenkundig woanders liegen als in der Gesetzgebung anderer Länder.

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