Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

24.06.2022

Deutsche Wursthersteller sollen in ihren Produkten Separatorenfleisch verarbeitet haben, ohne auf den Verpackungen darauf hinzuweisen.

Reaktionen:

Clemens Tönnies: „Jetzt sind die Verbraucher entsetzt darüber, dass Wurst für 0,99 Euro nicht nur aus Filetstücken besteht. Die Verbraucher sollten froh sein, dass Wurst bei diesem Preis nicht auch Billiglohnarbeiter-Fleisch enthält.“

Verbraucher: „Ich würde mehr Geld für Lebensmittel ausgeben, wenn ich einen höheren Lohn bekäme. Wegen meines Niedriglohns und der hohen Inflation bleibt mir derzeit nichts anderes übrig, als – begünstigt durch das 9-Euro-Ticket – mit dem Zug von Bayern nach Sylt zu fahren und dort den Möwen die Fischbrötchen aus dem Schnabel zu haschen. Und das ist nicht schlimmer als die Methode meines Nachbarn, der mit offenem Mund Fahrrad fährt, damit ihm eines der selten gewordenen Insekten in den Rachen fliegt.“

Peter Wesjohann (Vorstandsvorsitzender „Wiesenhof“): „Selbst wenn die Bürger wieder höhere Löhne bekämen und prinzipiell mehr Geld ausgäben, dann würden wir dennoch möglichst billig produzieren. Nicht nur in dem Wissen darum, was in unseren Wurstprodukten enthalten ist, sondern vor allem aus Gier haben wir Hersteller und unsere Aktionäre herausgefunden, dass man Geld doch essen kann. Und am leckersten schmeckt eine saftige Rendite.“

Verbraucherin: „Wenn die Wursthersteller etwas Ethik und Feingefühl besäßen, dann wäre ihnen bewusst, dass man von Leichen nicht alles verwertet, sondern nur die leckeren Leichenteile.“

Armin Kremer (Geschäftsführer der „Mecklenburger Landpute GmbH“): „Dass wir Wursthersteller bisher unbemerkt Separatorenfleisch in unsere Produkte mischen konnten, lag daran, dass es bisher kein Verfahren gab, womit Separatorenfleisch in Wurstprodukten nachgewiesen werden konnte. Professor Stefan Wittke von der Hochschule Bremerhafen hat nun jedoch ein solches Verfahren entwickelt. Wir Wursthersteller haben eingesehen, was wir fortan bessermachen müssen: Wir müssen ein Verfahren entwickeln, wodurch niemand nachweisen kann, dass unsere Wurstprodukte fortan ambitionierte Professoren enthalten.“

Verbraucher: „Es gibt eine sehr einfache Methode, um zu verhindern, dass man Wurstprodukte mit Separatorenfleisch kauft. Man kauft einfach vegetarische Produkte. Ich zum Beispiel lebe nur von Bier und Pommes.“

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