Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

26.02.2022

Bemerkenswert ist, wie so viele Menschen es immer wieder schaffen, ihre Überzeugungen nicht von der Realität beirren zu lassen.

Auch nach Putins Angriff auf die Ukraine relativieren viele dessen Vorgehen. Nach Überzeugung dieser Menschen regnet es nicht – es ist halt relativ trocken.

Gewiss: Die sogenannten Friedensmissionen der NATO waren oft so zielführend wie eine Rüttelplatte zum Drapieren des Sahnehäubchens auf einer Hochzeitstorte.

Für US-Politiker, allen voran für den jeweils amtierenden Präsidenten, war die Anzahl der in einer Diktatur zu beseitigenden Menschenrechtsverletzungen immer abhängig von der Anzahl der erschließbaren Ölquellen.

Und wer beklagt, Putins Angriff auf die Ukraine wäre der erste Krieg in Europa seit 1945, sollte sich mal mit dem Balkan, mit Georgien und Tschetschenien befassen – statt immer nur mit der Frage, warum sich hinter jeder Tür eine Wandöffnung befindet.

Gewiss ist auch Folgendes: Die derzeitige Trauer und Empörung darüber, dass es in Europa einen Krieg gibt, entlarvt diejenigen als heuchlerisch, die all die anderen Kriege auf der Welt mit der Gelassenheit einer nackten Frau in einem Priesterkreis zur Kenntnis nehmen.

Falsch ist es jedoch ebenso, Putins Krieg gegen die Ukraine deswegen zu relativieren versuchen oder gleichgültig hinzunehmen, weil es viele Kriege auf der Welt gibt. – Nach dem Motto: Solange auf der ganzen Welt Menschen von Autos überfahren werden, berührt es mich nicht, dass vor meinen Augen ein Mensch von einem Auto überfahren wird.

Das durch viele Bücher und Filme reproduzierte Schwarz-Weiß-Denken, wonach „dem Bösen“ immer „das Gute“ gegenübersteht, sollte auch niemanden zu dem falschen Umkehrschluss verleiten, wonach wegen der Unvernunft aufseiten der NATO und US-Politiker aufseiten Putins die Vernunft läge.

Putin führt seit 2014 Krieg gegen die Ukraine; und er lässt die für Frieden demonstrierenden Menschen einsperren. Putin diskriminiert homosexuelle Menschen – die einzige Intimität zwischen Männern, die Putin für legitim hält, besteht darin, dass ihm aus seinem Rektum Gerhard Schröder zublinzelt.

Putin lässt Wahlergebnisse zu seinen Gunsten derart beschönigen, dass sich anhand dieser Manipulationen sogar GNTM-Kandidatinnen weiterbilden.

Putin versucht, seinen Angriff auf die Ukraine mit der Behauptung zu rechtfertigen, er würde die Ukraine „entnazifizieren“ wollen. Die Ukraine wird regiert von einem Menschen jüdischen Glaubens. Einem Juden, der vor seiner Regierungszeit als Comedian tätig war.

Putins vermeintliches Ansinnen, die Welt dadurch besser zu machen, indem er einen in Comedy erfahrenen Menschen beseitigt, wäre nicht einmal gerechtfertigt, wenn er zu gegebenem Anlass über dem Berliner Olympiastadion einen Sandsack abwerfen ließe. – Gleichwohl sich auch jeder buddhistische Mönch schon mal an diesem Gedanken erfreut hat.

Nichts rechtfertigt Putins Angriff auf die Ukraine; und Putin würde einen nationalsozialistisch regierenden Menschen am ehesten durch seinen Rücktritt beseitigen.

@Frieden-überall

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