Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

26.03.2023

Dass zwei Mädchen, zwölf und dreizehn Jahre alt, in Freudenberg ein Mädchen im Alter von zwölf Jahren ermordet haben, ist gleichermaßen traurig und entsetzlich. CDU-Politiker fordern, das Alter für Strafmündigkeit zu senken.

Tatsachen belegen jedoch, dass diese Maßnahme nichts brächte:

– Die Anzahl der von Kindern begangenen Straftaten ist rückläufig.

– Die Anzahl der von Kindern begangenen Morde ist selten.

– Gefängnisstrafen für junge Straftäter verfestigen eher deren Kriminalität, als dass sich diese verflüchtigt.

– Auch der Nutzen von Gefängnisstrafen respektive härterer Strafen für erwachsene Straftäter ist höchst umstritten.

– Bei schweren Straftaten wie Mord hat der Staat bereits Mittel, auch Kinder unter staatliche Aufsicht zu stellen.

CDU-Politiker fordern natürlich die Strafmündigkeit für Minderjährige. Es gab sogar schon ein Korruptionsvergehen Philipp Amthors.

Und während der Corona-Pandemie haben unreife Wesen die Gelegenheit genutzt, um sich durch Maskendeals zu bereichern.

CDU-Politiker behaupten, das Alter für die Strafmündigkeit müsste gesenkt werden, weil Kinder heutzutage früher in die Pubertät kämen. Dass Kinder heutzutage früher in die Pubertät kommen, ist zwar richtig; aber dass Geschlechtsreife nicht unbedingt mit geistiger und emotionaler Reife einhergeht, ist sogar wissenschaftlich bewiesen durch ein außer Kontrolle geratenes Experiment namens Wendler.

Statt der Folgen von Verbrechen sind deren Ursachen zu bekämpfen. Der bisherige Ermittlungsstand im aktuellen Fall von Freudenberg besagt, die beiden Mädchen hätten Luise wochenlang gemobbt und, weil sich Luise deswegen an Erwachsene gewendet habe, schließlich ermordet. Statt eines geringeren Alters für Strafmündigkeit bedarf es also unter anderem mehr Prävention von Mobbing.

Zudem bedarf es mehr Erziehung durch die Eltern statt durch TikTok und Instagram.

Und es bedarf mehr Kinder- und Jugendarbeit und weniger CDU-Politiker, die nicht erst seit dem Mord an Luise populistische Forderungen stellen, um mit vermeintlicher Handlungs- und Entscheidungskompetenz über ihre fehlende Politikkompetenz in den letzten Jahren und Jahrzehnten hinwegzutäuschen.

Beim Senken des Alters für Strafmündigkeit bestünde die Gefahr, dass sich CDU-Politiker bei ihren populistischen Forderungen gegenseitig zu überbieten versuchen – und schließlich gäbe es die Forderung nach der Strafmündigkeit für Babys und Föten.

Auch die BILD-Zeitung hielte die kriminelle Energie von Babys und Föten für erwiesen und würde folgende Schlagzeilen veröffentlichen:

„Diebe immer jünger: In einer Gebärmutter hat sich schon wieder ein Fötus allein am Kuchen einer Mutter bedient!“

und:

„Sozialschmarotzer immer dreister: Mütter von Babys ausgesaugt!“

und:

„In Deutschland ist man nicht mehr sicher: Auf Geburtsstationen gibt es nur Rechtsextremisten, das heißt Glatzen!“

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