Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

26.06.2024

Julian Assange ist frei. Nach einem Deal mit dem US-Justizministerium bekannte sich der Wikileaks-Gründer in einem von achtzehn Anklagepunkten schuldig und wurde deswegen zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, die jedoch wegen seines fünfjährigen Gefängnisaufenthaltes in Großbritannnien als bereits verbüßt gilt.

Über Kriegsverbrechen zu berichten ist – im Sinne der Anklage – also eine Straftat. Klar. Wenn Wikileaks über die Kriegsverbrechen der USA im Irak und in Afghanistan nicht berichtet hätte, wüsste die Öffentlichkeit davon nichts. Und was die Öffentlichkeit nicht weiß …

Wenn Hubert Aiwanger oder Alice Weidel mal wieder etwas Dussliges sagen, die Medien darüber aber nicht berichten würden – das Leben wäre wundervoll.

Schuld daran, dass das Leben nicht immer wundervoll ist, sind – im Sinne der Anklage – also nicht diejenigen, die Kriegsverbrechen begehen, sondern diejenigen, die darüber berichten.

Für Julian Assange ist es natürlich erfreulich, dass er wieder frei ist und zu seiner Familie zurückkehren kann. Die Pressefreiheit hingegen muss in Zukunft mit Einschränkungen rechnen. Es gibt zu viele Regierungen, die aus der Pressefreiheit in ihrem Land lieber ein pressefreies Land machen wollen.

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