532 Milliarden Tonnen Eis, so viel wie noch nie seit Beginn der Messungen, sind letztes Jahr auf Grönland geschmolzen; 28 Billionen Tonnen Eis sind seit dem Jahr 1994 weltweit abgetaut (die zu geringe Menge des neu fallenden und dann gefrierenden Schnees kann diesen Eisverlust nicht mehr aufwiegen).
Bevor sich nun viele Deutsche heimlich bewaffnen, um Europas Grenzen gegen auf Eisschollen heranpaddelnde Eisbären zu verteidigen, weil diese keine Aufenthaltsgenehmigungen vorweisen können, sollten gerade diejenigen mal ihre Gewohnheiten überdenken.
Ja, besonders diejenigen, die den vom Menschen verursachten Klimawandel als einen vermeintlichen Verschwörungsmythos verlachen und sich gleichzeitig große Sorgen wegen einer vermeintlichen Weltherrschaft von Reptiloiden machen.
In Anbetracht der Tatsache, dass der Tourismus für acht Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich ist, sollten sich viele Deutsche fragen, ob sie auf ihre Reisen nicht verzichten könnten. Nichts gegen Reisen – aber viele Deutsche erweitern ihr Weltbild nur um die Kenntnis des vor Ort befindlichen All-you-can-eat-Buffets, ihr Bewegungsradius gleicht nicht von ungefähr dem einer Poolliege, und ihre einzige Urlaubsbekanntschaft heißt Melanom.
Damit diejenigen genauso beschränkt und kleingeistig bleiben, wie sie schon immer waren, brauchen sie jedoch nicht mit ihren Fernreisen den Klimawandel voranzutreiben. Beschränkt und kleingeistig bleiben können sie genauso gut mit einem Urlaub zu Hause.
Je weniger deutsche Touristen in Machu Picchu nach einer BILD-Zeitung fragen oder sich in anderen Ländern darüber aufregen, dass die Einheimischen bei deren Muttersprache bleiben und nicht genauso weltläufig wie sie Deutsch sprechen, desto besser wird nachweislich das weltweite Klima.