Gunnar Schade – Satire-Blog Über Gunnar Schade

05.06.2023

In den Meeren ist zu viel Plastik. Und das nicht nur, wenn Models nach einer Schönheitsoperation baden gehen.

Weil immer mehr Plastik in den Meeren landet, sterben immer mehr Fische und andere Meerestiere. Viele Fische in der Paarungszeit bemerken erst zu spät, dass es eine LIDL-Tüte war, wovon sie sich einwickeln ließen.

Fische und andere Meerestiere halten den Plastikmüll zudem für Nahrung und verschlingen ihn. Das ist bei Menschen ähnlich: Menschen halten Fastfood für Nahrung und verschlingen es.

Sobald Menschen Fisch verputzen, gelangt die darin befindliche Mikroplastik in den menschlichen Körper und verursacht dort schwere Gesundheitsschäden. Man muss nur das Rückgrat vieler Politiker betrachten, um zu verstehen, welch große Schäden Weichmacher anrichten.

Plastikartikel sind deswegen weitverbreitet, weil sie schnell und günstig herzustellen sowie sehr lange haltbar sind. Leider ist irgendwann die Idee aufgekommen, aus einem so lange haltbaren Stoff Wegwerfartikel herzustellen. Auch wenn viele Einwegplastikartikel in der EU indes verboten sind, gibt es immer noch zu viel Plastik: Obwohl Christo das Reichstagsgebäude verhüllt hat, zählt er dennoch nicht zu solchen Verpackungskünstlern wie LIDL oder Edeka.

Überreichlich vorhanden ist auch Plastikspielzeug. Es war eine romantische Zeit, als sich Geschwister gegenseitig noch mit Holzspielzeug verprügelt haben.

Während der Corona-Pandemie ist die ohnehin große Menge an Plastikmüll weiter gestiegen. Menschen haben wegen der Lockdowns noch mehr als sonst über den Onlinehandel bestellt und somit dafür gesorgt, dass Plastikverpackungen indes Reisebücher veröffentlichen.

Hinzu kommt ein weiteres Problem: Um die stetig steigende Nachfrage an Waren zu decken, fahren immer mehr und größere Schiffe über den Atlantischen Ozean. Damit diese Schiffe trotz zunehmender Zahl die üblichen Seewege nicht blockieren, werden neue Routen benutzt. Dabei kollidieren die Schiffe mit Walen – auf Seewegen fehlen noch die Warnschilder „Achtung Walwechsel“.

Wale sterben oder werden verletzt, weil sie von Schiffen gerammt werden oder in die Schiffsschraube geraten. Es muss natürlich verhindert werden, dass Wale sterben oder verletzt werden, nur weil sich andere dickbauchige Säugetiere überflüssige Dinge kaufen.

Desgleichen muss dafür gesorgt werden, dass die Müllberge in den Meeren verschwinden. Dass vieles, was aus den Meeren inselgleich herausragt, nur Müll ist, erkennt man schon an den Brexit-Papieren. 

Um Plastikmüll respektive den Kauf überflüssiger Dinge zu vermeiden, sollten sich Menschen in jedem Fall fragen: „Brauche ich das wirklich; oder kann ich darauf verzichten, weil das in meiner Wohnung nur unnötig Platz wegnimmt?“ – Gut, bei wahrheitsgemäßer Antwort werden viele Menschen fortan ohne ihren bisherigen Partner leben.

Viele Menschen verschwenden ihre Zeit mit dem Anhäufen materieller Dinge. Es ist ein tragisches Paradoxon: Weil viele Menschen auf materielle Dinge fixiert sind, ist in ihnen eine seelische Leere entstanden, die sie mit materiellen Dingen zu füllen versuchen.

Zudem besteht ein drastisches Missverhältnis zwischen der äußeren Schönheit vieler materieller Dinge und der inneren Hässlichkeit ihrer Besitzer. 

Den Konsum und den Plastikmüll zu verringern ist in vielerlei Hinsicht möglich: Zum Einkaufen muss sich nicht jeder selbst eine Jutetasche klöppeln; aber mehrfach verwendbare Tragetaschen zu benutzen ist kein Problem.

Wenn jemand über den Onlinehandel Hosen bestellt, dann nicht die gleiche Hose in fünf verschiedenen Größen, so dass vier Hosen zurückgesendet werden. Beim Bestellen der Hose sollte der- oder diejenige an die Größe denken, die er oder sie sich gut gemerkt hat – und die Anzahl der Jahre hinzurechnen, die seit diesem Gedächtnisvermerk in der Konfirmationszeit hinzugekommen sind.

Menschen bestellen über den Onlinehandel aber nicht nur Kleidung und andere Dinge, die danach in Schränken zu Sedimentschichten werden, sondern auch exotische Tiere wie zum Beispiel Echsen und Kaimane. Obwohl der Versand lebender Tiere über DHL oder die Deutsche Post seit langem verboten ist, werden die Reptilien auf dem Postweg unter tierschutzwidrigen Umständen versendet. Das muss natürlich aufhören. Wenn Menschen etwas Gefräßiges haben möchten, das viel kaputtmacht und Anweisungen nicht versteht, dann sollten sie sich Kinder anschaffen.

(Mehr zu diesem Thema gibt es unter anderem in den Blog-Beiträgen vom 11.12.202107.02.2019 und 01.11.2018).

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